Pflegelexikon
Hier erfahren Sie mehr über die Pflege eines Bichon Frisé
– von A bis Z
Der Bichon Frisé ist eine der seltenen Hunderassen, die nicht haart. Trotz allem sollte schon im Welpenalter mit der regelmäßigen Körperpflege begonnen werden. In den meisten Fällen genießen die Hunde es, gekämmt und gebürstet zu werden. Nachfolgend hier ein paar Tipps zur Pflege aus meiner langjährigen Erfahrung als Züchterin.
Analdrüsen
Rutscht der Hund oft auf seinem Hinterteil, man sagt „er fährt Schlitten“, dann sind die Analdrüsen verstopft. Bei meinen Hunden ist das noch nicht vorgekommen, aber ich habe es bei anderen Hunden schon beobachtet. Es ist empfehlenswert, die Drüsen bei einem Tierarzt reinigen zu lassen. Sie werden ausgedrückt. Es ist eine Erleichterung für den Hund. Oft hilft eine Futterumstellung.
Augenpflege
Ich empfehle die tägliche Reinigung der Augen mit Tränensteinentferner, erhältlich im Fachhandel, oder Augenwasser aus der Apotheke.
Ich nehme die Augenpflege von Jan Peau und eine weiße Creme (StainFree). Mit der Flüssigkeit benetze ich ein Kosmetiktuch und reinige damit die Augen außen von den sich täglich bildenden Rückständen; danach gebe ich in jedes Auge einen Tropfen der Flüssigkeit. Mit dieser Maßnahme beuge ich den oft bei weißen Hunden entstehenden rotbraunen Flecken unter den Augen vor, beziehungsweise entferne diese nach und nach. Anschließend tupfe ich in jeden Augenwinkel ein wenig der weißen Creme, die dann die Tränenflecke unter den Augen sofort abdeckt und verhindert, dass sich erneut Tränenstein bildet. Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht.
Baden
Alle vier bis sechs Wochen kann der Bichon Frisé gebadet werden. Auf keinen Fall sollte er zu oft gebadet werden, denn das macht das Haar trocken und brüchig. Es sollte ein hochwertiges, rückfettendes Shampoo benutzt werden, das speziell für weiße Hunde im Fachhandel angeboten wird. Ich stelle den Hund in die Dusche und brause ihn mit warmem Wasser von hinten an ab. Dann schäume ich ihn mit dem Shampoo ein, anschließend gründlich ausspülen, der Kopf kommt zum Schluss. Dabei sollte man allerdings darauf achten, dass in die Ohren kein Wasser dringt. Nach dem Baden benötigen Sie ein Handtuch, das nicht zu klein sein sollte. Am besten ist es, wenn das Handtuch den ganzen Körper bedeckt, denn nach dem Bad hat der Hund den Wunsch, sich kräftig zu schütteln. Anschließend sollten die Haare des Hundes im Handtuch ausgedrückt werden; nicht rubbeln, sonst Filzgefahr. Im Fachhandel wird ein Anti-Spritz-Trockenmantel für Hunde angeboten. Der Raum darf nicht kalt sein, damit der Hund sich nicht erkältet. Anschließend föhne ich das Haar trocken. Ich kämme dabei das Haar öfter durch, so bekommt das Haar des Bichons Volumen. Der Föhn sollte mindestens 1600 – 1800 Watt haben.
Bürsten
Das tägliche Bürsten des Bichon Frisé ist sehr wichtig. Dabei werden Schmutzteilchen aus dem Haar entfernt. Ich stelle den Hund auf eine rutschfeste Unterlage für eine sicheren Stand. Für den Fang benutze ich eine kleine Drahtbürste mit Holzgriff und für den Körper eine größere Plastikdrahtbürste. Diese ist für das Haar des Bichons ideal, dabei wird die Haut massiert und durchblutet. Es muss darauf geachtet werden, dass hinter den Ohren und im Schwanzbereich gründlich gebürstet wird, dort befinden sich die gefährdeten Stellen, die besonders zum Verfilzen neigen. Weitere empfindliche Stellen sind die Innenseiten der Vorder- und Hinterläufe.
Entfilzen
Sollte es wirklich einmal passieren, dass das Haar des Bichon Frisé verfilzt ist, dann eignet sich am besten ein Entfilzungskamm oder ein Entfilzungsmesser. Das Entfilzungsmesser besitzt eine besonders scharfe Klinge, mit der Sie mühelos große Knoten entwirrren können. Vorher sollte man versuchen vorsichtig, am besten mit zwei Fingern, die Knoten zu entwirren.
Entwurmen
Von großer Bedeutung ist es, die Welpen in regelmäßigen Abständen zu entwurmen. Das erste Mal werden die Welpen im Alter von 2 Wochen entwurmt, dann bis zur Abgabe alle 14 Tage bis zu einem Alter von acht bis zwölf Wochen. Auch danach sollte weiter regelmäßig entwurmt werden. Einen erwachsenen Hund alle sechs Monate entwurmen. Ich entwurme mit Banminth.Paste. Fragen Sie Ihren Tierarzt, wenn Sie unsicher sind.
Impfen
Meine Welpen sind bei der Abgabe an den neuen Besitzer mit acht bis zwölf Wochen gegen Staupe, Leberentzündung, Leptospirose und Parvovirose geimpft. Mit zwölf Wochen muss die Impfung wiederholt werden; nach weiteren vier Wochen wird der Hund dann gegen Tollwut geimpft. Sie bekommen einen internationalen Impfpass. Hat der Hund diese Impfungen erhalten, wird die Impfung jedes Jahr wiederholt. Vor der Impfung sollte der Hund vier Wochen vorher entwurmt werden (siehe Entwurmung).
Kämmen
Nach dem Bürsten empfiehlt es sich, mit einem Hundekamm das Haar durchzukämmen. Ich verwende dafür erst einen breitzinkigen Kamm und anschließend einen schmalzinkigen, damit nicht so viele Haare ausgerissen werden. Man sollte immer darauf achten, dass das Haar bis auf die Haut durchgekämmt wird, da das Verfilzen oft am Haaransatz beginnt. Für die Augenpartie benutze ich immer einen besonders schmalzinkigen Kamm.
Krallenpflege
Krallenpflege ist genauso wichtig wie Haarpflege. Alle vier bis sechs Wochen kontrolliere ich die Krallen unserer Hunde. Man muss darauf achten, dass die Krallen nicht zu lang werden, sie wachsen sonst nach innen und es kommt zu Entzündungen, die dem Hund Schmerzen bereiten. Bei Hunden, die nicht viel auf Steinplatten laufen, sondern im Garten auf weichem Boden, ist besonders auf die Krallenpflege zu achten. Bei Hunden, die in der Stadt leben und viel auf Steinen laufen, nutzen sich die Krallen oft von selbst ab. Die Krallen bestehen aus sehr hartem Horn und dürfen nicht zu kurz geschnitten werden, sonst besteht die Gefahr, dass die Blutgefäße verletzt werden. Besonders schwierig ist es bei Hunden mit schwarzen Krallen. Hier empfiehlt es sich, die Krallen beim Tierarzt schneiden zu lassen. Ich benutze eine Krallenzange, die Sie in jedem Fachhandel bekommen.
Ohrenpflege
Die Ohren eines Hundes sind ein wichtiges Sinnesorgan. Er kann Töne wahrnehmen, die der Mensch nicht mehr hören kann. Besonders wichtig ist es, die Haare aus der Ohrmuschel zu zupfen, sonst kann es zu Verstopfungen kommen. Es führt dazu, dass keine Luft an das Ohr gelangt, denn das Ohrschmalz verstopft den Gehörgang. Es kommt zu Entzündungen. Aus dem Ohr kommt dann ein unangenehmer Geruch. Ein Tierarztbesuch ist dann unerlässlich. Zum Entfernen der Haare benutze ich eine Pinzette, die vorne eine breite Seite hat. Es gibt im Fachhandel einen Ohrreiniger. Diesen kann man anwenden, um die Ohrmuschel zu reinigen.
Pfotenpflege
Auch die Pflege der Pfoten sollten Sie nicht außer Acht lassen, besonders im Winter bei Schnee und Eis. Ich schneide die Haare an den Pfoten rundherum gleichmäßig kurz über die Krallen ab. Zwischen den Zehen schneide ich nicht, da sonst die nachwachsenden Haare piksen und es dadurch zu Entzündungen kommen kann.
Schneiden
Der Bichon Frisé muss regelmäßig geschnitten werden. Mit ein bisschen Übung und Geschick kann man seinen Hund selber schneiden. Es werden dafür mindesten drei verschieden große Scheren benötigt. Eine kleine, leicht gebogene Schere benutze ich für die Pfoten; dabei nehme ich eine Pfote in die eine Hand und mit der anderen schneide ich das Haar kurz hinter den Krallen rund um die Pfote herum.
Mit einer langen geraden und einer langen gebogenen Schere schneide ich den Kopf und den Körper, wobei ich die gebogene überwiegend für den Kopf benutze, damit ich die für den Bichon rassetypische Kopfform herausarbeiten kann.
Keine Angst, der Bichon Frisé weiß instinktiv, dass er dabei stillstehen muss. Das Schneiden nimmt etwas Zeit in Anspruch. Wer dafür kein Talent oder darauf keine Lust hat, kann auch zum Hundefriseur gehen. Die Kosten sind unterschiedlich und bewegen sich zwischen 20,00 € und 40,00 €.
Temperatur
Die normale Körpertemperatur bei Hunden liegt zwischen 37,5 und 39,0 °C, bei Welpen 39,5 °C. Ich messe rektal mit einem normalen Fieberthermometer, welches ich nur für die Hunde benutze. Die Spitze des Thermometers feuchte ich mit einer Babycreme oder Vaseline an, dann hebe ich die Rute hoch und führe das Thermometer in den After. Die modernen Thermometer geben ein Signal, wenn das Messen beendet ist.
Zahnpflege
Wenn Sie einen Welpen mit acht Wochen kaufen, hat er in der Regel sein komplettes Milchgebiss. Anschließend fallen die Zähne nach und nach wieder heraus, sodass der Hund im Alter von sechs bis sieben Monaten sein vollständiges neues Gebiss hat. Er sollte dann 42 Zähne haben. Nun sollten die Zähne regelmäßig kontrolliert werden. Ich verbinde es mit der Körperpflege. Es empfiehlt sich, eine Hundezahnbürste und Hundezahnpasta zu benutzen. Wer sich das nicht zutraut, kann den Zahnstein beim Tierarzt entfernen lassen, vielleicht in Verbindung mit dem Impfen. Um der Entstehung von Zahnstein vorzubeugen, gibt es im Fachhandel diverse Kau- und Knabberknochen.
Zeckenbefall
Im Frühjahr und im Herbst ist der Zeckenbefall besonders häufig, wenn man viel in der Natur unterwegs ist. Die Zecke kann man mit bloßem Auge erkennen, wenn man seinen Hund gründlich absucht, besonders bei unserer Rasse mit weißem Haar. Beim Abtasten des Hundes kann man mit den Fingern eine leichte Erhebung auf der Haut fühlen. Besonders an dünnen Hautpartien, z. B. an den Innenseiten der Vorder- und Hinterläufe und am Kopf, kann es vorkommen, dass sich dort Zecken verankert haben. Die Zeckenbisse können zu schmerzhaften Entzündungen führen. Aus diesem Grund sollte man seinen Hund regelmäßig absuchen. Um die Zecken zu entfernen, benutze ich eine Zeckenzange, die Sie in jedem Fachhandel erhalten.